12.11.2024: Akita-Kakunodate-Morioka-Tsunagi Onsen

  • Übernachtung: Aishinkan
  • Schritte: 22.800

Heute startet der Tag um 07.00 Uhr mit einem ausgiebigen Frühstück. Das Buffet hat uns direkt umgehauen. Es gab neue Gerichte, die wir noch nicht hatten, wie beispielsweise ein Curry, Umeboshi oder Mangolassi. Wir konnten gar nicht alles probieren, sodass wir die westliche Ecke mit Crossaints, Pancackes, Joghurt usw. auslassen.

Da wir auf dem Land leider einen etwas lückenhaften Busplan vorfinden, fahren wir mit dem Taxi zum Bahnhof in Akita.

Um 09.12 Uhr geht es mit dem Komachi Shinkansen nach Kakunodate. Dies ist ein Minishinkansen nach Tokyo. Erkennbar daran, dass er nur in 4er Reihen bestuhlt ist (sonst sind es 5er Reihen). Beim losfahren wundern wir uns, warum es plötzlich rückwärts geht. Normalerweise sind die Sitzreihen immer in Fahrtrichtung ausgerichtet. Die Erklärung erfolgt kurze Zeit später. Bis zur 1. Station (Omagari Station) geht es in umgekehrter Fahrtrichtung, danach geht es vorwärts weiter. Auf dem Land gibt es einfach nicht so viele Schienen, so hält dieser Shinkansen zwischendurch auch um Gegenverkehr passieren zu lassen.

Wir steigen in Kakunodate aus und gehen bei schönem Wetter in den historischen Teil der Stadt. Im nördlichen Teil lebten früher die Samurai und im südlichen Teil die Kaufmänner. In einige der Häuser darf man teilweise eintreten und kann so einen Blick in die damalige Lebensweise erhaschen. Bei den Häusern der Samurai ist auch ein Klassen-Unterschied erkennbar. Am nördlichen Ende des Viertels gehen wir an den Fluss, welcher von einer, im Frühjahr sicher beeindruckenden, Kirschbaumallee gesäumt wird. Jetzt im Herbst sieht es hier etwas farbloser aus, sodass wir weiter durch die Stadt gehen. Im Händlerviertel können wir einen Blick in eine Schatzkammer werfen. In Japan sind dies etwas abseits stehende Gebäude ohne Fenster mit dicken Mauern und Türen, die so die Kostbarkeiten vor Feuer schützen sollen. In einer Soja- und Misobrauerei können wir eine Misosuppe und zwei verschiedene Soja-basierte Suppen probieren. Diese schmecken deutlich anders als die Supermarktware.

Wir fahren gegen 12.58 Uhr in Kakunodate mit dem Shinkansen los in Richtung Morioka. In Morioka angekommen, wundern wir uns über die schlechte Einfahrt des Zuges in den Bahnhof. Er muss mehrere Male Stop&Go fahren, bis er am richtigen Punkt zum stehen kommt. Beim aussteigen stellen wir fest, dass er zusammengekoppelt wurde. Dann schließen wir wieder unser Gepäck ein und fahren mit dem “Schneckenbus” Dendenmushi zum Stadtpark. Hier erwartet uns eine wunderbare Nachmittagssonne und so können wir die Burgruine im Park sehr genießen. Das Herbstlaub hat auch hier Einzug gehalten, allerdings deutlich weniger als auf der Westseite des Landes.

Im Anschluss schlendern wir die O-Dori in Richtung Bahnhof wieder zurück und warten dort ein wenig auf den Bus, der uns nach Tsunagi Onsen bringen soll. Unterwegs gibt es noch eine Süßigkeit in einer eleganten Tragetasche. Was man aus Papier nicht alles machen kann.

Dort angekommen bezogen wir unser Zimmer und freuten uns auf das Abendessen, obwohl wir nicht genau wissen was es geben wir, jedoch hatten die Essen in den anderen Ryokans immer unsere Erwartungen übertroffen. Wir haben extra den Tag über wenig genascht. Auch dieses Mal war es wieder der Fall. Wir stellten fest, dass wir uns mitten im Landesinneren befinden und so gab es überhaupt kein Fischgericht. Das war besonders, aber nicht weiter tragisch. Stattdessen gab es Yakiniku (verschiedene Fleischsorten auf einem eingelassenen Tischgrill zum selber Grillen, u. a. Wagyu), Reimen (eine Spezialität aus Morioka) sowie Bibimbap (ein koreanisches Reisgericht).

Anschließend entspannen wir uns noch in den beiden Bädern. Das eine ist ein draußen Bad, das andere ein drinnen Bad. Glücklicherweise war wieder wenig Publikum, sodass wir in aller Ruhe die heißen Quellen genießen konnten.