09.11.2024: Sapporo-Otaru-Sapporo

  • Übernachtung: Nakajima Park West House / Vacation Stay
  • Schritte: 28.500

Unser Tag startet heute um 07.00 Uhr. Da unsere Unterkunft eine Selbstversorger Unterkunft ist, gibt es heute kein fertiges Frühstück, sondern wir müssen selber ran. Naja, zumindest ein bisschen. Es gibt fertige Sandwiches aus dem Supermarkt von gestern und wir machen mal wieder Bekanntschaft mit dem Ideenreichtum der Japaner. Der Instant-Kaffee entpuppt sich als echter Filterkaffee mit einmal Filter für die Tasse.

So ziehen wir los und betrachten uns den Nakajima Park im Hellen bevor wir die Ekimae-Dori zur JR Sapporo Station einschlagen.

Nun fahren wir eine kurze Strecke mit der Bahn nach Otaru. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit Ende des 19. Jhd. als sie durch die Heringsverarbeitung Bedeutung erlangte. Die hier ansässigen Industriellen ließen sich große Hauser im westlichen Stil bauen und auch die Lagerhäuser zeugten vom westlichen Einfluss. Die Stadt ist geprägt von einem Kanal und einer stillgelegten Eisenbahntrasse. Letztere war 1880 die erste Eisenbahnlinie Hokkaidos und wurde hauptsächlich zum Transport von Kohle für die Schifffahrt genutzt. Am nördlichen Ende des Kanals entdecken wir noch einen Fischmarkt auf dem wir noch einen Snack für den Abend ergattern können.

In einer Seitenstraße in der Nähe der Sushiya-dori finden wir ein kleines Sushi Lokal wo wir unser Mittagessen zu uns nehmen.

Wir laufen schließlich die Sakaimachihondori, eine Straße vollen Souvenirläden und Lokalen entlang nach Süden um in Minami Otaru in einen fast leeren Zug nach Sapporo einzusteigen.

Steam Clock am Ende der Sakaimachihondori

Auf der Zugfahrt entschließen wir uns noch einen Abstecher ins Sapporo Beer Museum zu machen, welches eine Station hinter Sapporo, der Station Naebo, liegt. Auf dem Weg durchqueren wir noch eine große Mall und stehen schließlich vor dem Schornstein der ehemaligen Brauerei.

Wir besuchen den kostenlosen Teil des Museums und bekommen dennoch einen spannenden Eindruck über die Historie der Brauerei und der Bierkultur in Japan als Ganzes. Allerdings entscheiden wir uns dafür unser eigenes Sapporo Beer Tasting zu machen und nehmen nicht am kostenpflichtigen Tasting des Museums teil.

Nun haben wir aber etwas Hunger und beschließen noch eine weitere Spezialität aus Sapporo zu probieren, die Sapporo Curry Soup. Wir finden mitten in der Stadt ein lokal im ersten Untergeschoß und bestellen drei verschiedene Currys. Die Currys erweisen sich als deutlich anders als die uns bekannten Kare-Don. Der Geschmack ist viel lebendiger, allerdings haben sie auch reichlich Feuer. Wir haben die empfohlene Stufe 2 von 15 bestellt und stellen fest, dass es kaum scharfer hätte sein dürfen.

Nun geht es schnell in Richtung Unterkunft, heute aber entlang einer Parallelstraße zur Ekimae-Dori. Auch hier sind wir wieder sehr beeindruckt von den hellen Leuchtreklametafeln.

Im Supermarkt um die Ecke besorgen wir uns noch Proviant für morgen und etwas Hopfenkaltschale um unsere brennendem Münder zu löschen. In der Unterkunft angekommen gibt es dann das besagte selbstorganisierte Beer Tasting und den Fisch vom Vormittag in Otaru. Der Fisch ist ein halbgetrockneter in Salz eingelegter Verwandter der Makrele, aber eben keine echte Makrele. Es handelt sich um eine “Hokke”, ein Fisch aus dem ochotskischen Meer. Der Fisch schmeckt uns sehr lecker, er wurde nochmal kurz vor dem Verzehr in der Pfanne gebraten. Bei den Bieren haben wir die vier Populärsten der heute besuchten Brauerei ausgewählt und können abschließend feststellen, dass sie alle sehr lecker sind. Unsere Rangfolge geht von links nach rechts absteigend.

Im Anschluss geht es noch Duschen und dann bald ins Bett. Heute war ein langer Tag, der neue ist beim Schreiben dieser Zeilen bereits angebrochen.

PS: Die JR möchte im Jahr 2031 Sapporo über Otaru mit Tokio per Shinkansen verbinden. Dann würde die Zugfahrt insgesamt etwa 5 Stunden dauern.